Gießen ist zweite »Stadt der jungen Forscher«

Der Erfolg hat viele Eltern: Dr. Matthias Leder (Geschäftsführer MitteHessen e. V.), Kultur-Stadtrat Harald Scherer (Stadt Gießen), Charlotte Brückner-Ihl (Pressestelle Justus-Liebig-Universität Gießen), Oberbürgermeister  Heinz-Peter Haumann (Stadt Gießen), 1. Vizepräsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee (Justus-Liebig-Universität Gießen), Rita Rohrbach (Geschichtsdidaktik Justus-Liebig-Universität Gießen), Präsident Günther Grabatin (Fachhochschule Gießen-Friedberg), Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher (Mathematikum Gießen), Sadullah Güleç (Geschäftsführer Gießen Marketing) vor dem neuen Rathaus
Gießen, Kiel und Stuttgart hatten bis heute noch eins gemeinsam: Sie waren Kandidaten im Wettbewerb »Stadt der jungen Forscher« für das Jahr 2010. Die Präsentation von Prof. Beutelspacher, Rita Rohrbach und Sudullah Güleç war schon um 9 Uhr morgens. Um 20:19 kam endlich die Pressemeldung der Deutsche Telekom Stiftung:

Wettbewerb entschieden: Gießen wird „Stadt der jungen Forscher 2010“

Nach zwei Kandidaturen als Stadt der Wissenschaft, mehreren herausragenden Wissenschaftsevents und dem Entstehen einer Szene von „Überzeugungstätern“ hat es nun geklappt: Die Universitätsstadt an der Lahn ist nach Göttingen zweite Stadt der jungen Forscher. Und mit ihr ganz Mittelhessen: eine Ausweitung auf die Region ist fest eingeplant und war mit ein Grund für den Sieg. Herzlichen Glückwunsch!

Ost-Hochschulen geben Gas…

Hochschulmarketing-Macher gibt es nicht so viele, einige von Ihnen dürften in den neuen Bundesländern Lohn und Brot gefunden haben. Fast wöchentlich kommen neue Initiativen von dort, um studentischen Nachwuchs zu generieren:

„Ich will wissen“ betitelt die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ihre Kampagne, bei den man nach Registrierung individualisierte Informationen zum Studium an der MLU erhält. Für Authentizität sorgen so genannte „Studienbotschafter“, sechs StudentInnen unterschiedlicher Disziplinen, die -natürlich- das Studium in Halle ganz toll finden: ich-will-wissen.de/

Studieren in Fernost geht noch einen Schritt weiter, es steckt ja auch die „Hochschulinitiative Neue Bundesländer“ dahinter, eine Kooperation der Ost-Länder und des BMBF. Die Seite ist schrill, anders kann man es nicht sagen und soll -unter anderem auch auf SchülerVZ- Leute an die Hochschulen in den neuen Bundesländern locken. Ist ja auch unverständlich, dass da niemand hin will, obwohl man keine Studiengebühren zahlen muss, oder? Das ganze wird garniert durch ein Video:

Eins ist klar: Für studieren-in-fernost.de/ ist viel Geld geflossen (immerhin sind Scholz & Friends und Aperto mit im Boot); kritisch finde ich die Beteiligung der kommerziellen Studienberatung planZ. Ob’s was bringt, werden die Studierendenstatistiken zeigen müssen. Auf jeden Fall hat man so ein gutes Messkriterium für die Kampagne – ob die wohl erfolgsabhängig bezahlt werden?