Warum es symbiose.de (so) nicht mehr gibt

Oder: die Krux studentischer Online-Aktivitäten

In meiner Zeit als Ökotrophologie-Student an der Justus-Liebig-Universität Gießen war ich in der Fachschaft, vom ersten Semester (1994) bis zum letzten (2001). Zu der Vertretung studentischer Interessen gehörte auch die Zusammenarbeit mit anderen Fachschaften, die im deutschsprachigen Raum über Bundesfachschaftentagungen abläuft.

Meine letzte Symbiose im Wintersemester 2006/2007 in Gießen
Meine letzte Symbiose im Wintersemester 2006/2007 in Gießen

FrüherTM wurden also Briefe geschrieben, an alle Fachschaften geschickt und auf Antwort gewartet. Das funktionierte ganz gut, bis dann das Internet und die Möglichkeit der digitalen Kommunikation kamen; „Warum es symbiose.de (so) nicht mehr gibt“ weiterlesen

Warum Content-Management-Systeme gut und schlecht sind

 

FrüherTM gab es statische Webseiten, also einzelne physische Dateien, die man anlegen speichern und damit benennen musste. Diese Namen zu ändern, dafür gab es meist keinen Grund, denn wenn man die Seite aktualisierte, dann rief man sie auf, änderte den Inhalt und speicherte wieder (oftmals verbunden mit dem Upload per FTP – hach, was waren das für Zeiten…).
Heute gibt es allüberall Content-Management-Systeme, die massenhaft Vorteile bringen: JedeR kann Inhalte einstellen, Seiten anlegen, Verzeichnisse verschieben und Bilder einbinden und alles ohne ein Wort HTML zu können. Das ist gut, ohne Frage. Gerade an Hochschulen kann jetzt ein administratives Mitglied einer Arbeitsgruppe die Seiten pflegen, ohne dass ein alle zwei Semester wechselnder Hiwi, der sowieso nie da ist, wenn man ihn braucht, gefunden werden muss.
Ein Aufsatz von Tim Berners-Lee hieß mal Cool URIs don’t change, coole Web-Adressen ändern sich nicht, so das Credo. Warum? Legt man ein Lesezeichen an, konnte man früher drauf vertrauen, dass dieses in einem Jahr immer noch unter dieser Adresse da war. Auch (händisch) gepflegte Webverzeichnisse glänzten durch ihre Qualität, da sie eine Sammlung von Adressen anbieten konnten, die sich (so schnell) nicht änderten. Und damit kommen wir zu den Nachteilen der Conten-Management-Systeme (CMS): „Warum Content-Management-Systeme gut und schlecht sind“ weiterlesen

Gießen ist zweite »Stadt der jungen Forscher«

Der Erfolg hat viele Eltern: Dr. Matthias Leder (Geschäftsführer MitteHessen e. V.), Kultur-Stadtrat Harald Scherer (Stadt Gießen), Charlotte Brückner-Ihl (Pressestelle Justus-Liebig-Universität Gießen), Oberbürgermeister  Heinz-Peter Haumann (Stadt Gießen), 1. Vizepräsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee (Justus-Liebig-Universität Gießen), Rita Rohrbach (Geschichtsdidaktik Justus-Liebig-Universität Gießen), Präsident Günther Grabatin (Fachhochschule Gießen-Friedberg), Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher (Mathematikum Gießen), Sadullah Güleç (Geschäftsführer Gießen Marketing) vor dem neuen Rathaus
Gießen, Kiel und Stuttgart hatten bis heute noch eins gemeinsam: Sie waren Kandidaten im Wettbewerb »Stadt der jungen Forscher« für das Jahr 2010. Die Präsentation von Prof. Beutelspacher, Rita Rohrbach und Sudullah Güleç war schon um 9 Uhr morgens. Um 20:19 kam endlich die Pressemeldung der Deutsche Telekom Stiftung:

Wettbewerb entschieden: Gießen wird „Stadt der jungen Forscher 2010“

Nach zwei Kandidaturen als Stadt der Wissenschaft, mehreren herausragenden Wissenschaftsevents und dem Entstehen einer Szene von „Überzeugungstätern“ hat es nun geklappt: Die Universitätsstadt an der Lahn ist nach Göttingen zweite Stadt der jungen Forscher. Und mit ihr ganz Mittelhessen: eine Ausweitung auf die Region ist fest eingeplant und war mit ein Grund für den Sieg. Herzlichen Glückwunsch!

Ost-Hochschulen geben Gas…

Hochschulmarketing-Macher gibt es nicht so viele, einige von Ihnen dürften in den neuen Bundesländern Lohn und Brot gefunden haben. Fast wöchentlich kommen neue Initiativen von dort, um studentischen Nachwuchs zu generieren:

„Ich will wissen“ betitelt die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ihre Kampagne, bei den man nach Registrierung individualisierte Informationen zum Studium an der MLU erhält. Für Authentizität sorgen so genannte „Studienbotschafter“, sechs StudentInnen unterschiedlicher Disziplinen, die -natürlich- das Studium in Halle ganz toll finden: ich-will-wissen.de/

Studieren in Fernost geht noch einen Schritt weiter, es steckt ja auch die „Hochschulinitiative Neue Bundesländer“ dahinter, eine Kooperation der Ost-Länder und des BMBF. Die Seite ist schrill, anders kann man es nicht sagen und soll -unter anderem auch auf SchülerVZ- Leute an die Hochschulen in den neuen Bundesländern locken. Ist ja auch unverständlich, dass da niemand hin will, obwohl man keine Studiengebühren zahlen muss, oder? Das ganze wird garniert durch ein Video:

Eins ist klar: Für studieren-in-fernost.de/ ist viel Geld geflossen (immerhin sind Scholz & Friends und Aperto mit im Boot); kritisch finde ich die Beteiligung der kommerziellen Studienberatung planZ. Ob’s was bringt, werden die Studierendenstatistiken zeigen müssen. Auf jeden Fall hat man so ein gutes Messkriterium für die Kampagne – ob die wohl erfolgsabhängig bezahlt werden?