Schwarz fahren

Ich bekenne: die beiden ersten Tage dieser Woche bin ich schwarz gefahren. Was hat mich dazu getrieben? Geldmangel? Zuviel Kriminelle Energie? Nichts davon. Es war die Unkenntnis und ein total kompliziertes Ticketsystem, das mich zweimal unabsichtlich zum Schwarzfahrer gemacht hat.

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, ich weiß, aber wenn ÖPNV-affinen, jungen Menschen sowas passiert, kann IMHO das Problem nicht nur, bei mir liegen, oder? Doch von vorne: Ich hatte eine ganztägige Veranstaltung im Frankfurter Nordend. Der Ort liegt direkt an einer U-Bahn-Haltestelle. Prima, dachte ich mir: da kann man mit dem Zug hinfahren.
Am ersten Tag buchte ich meine Fahrt als Online-Tickt über bahn.de. Dort kann man ja Straßen-genau suchen und das habe ich gemacht. Raus kam eine Liste mit Verbindungen, bei denen links die Züge von Gießen bis zur U-Bahnhaltestelle standen und rechts (weil ein IC dabei war, sonst geht das nicht wegen Verkehrsverbund): Buchen. Das habe ich gemacht, Rückfahrt hinzugefügt, ausgedruckt: 8 Euro pro Fahrt. Beim Nach-Hause-Fahren lese ich nochmal nach und finde oben: Gießen -> Frankfurt(Main)Hbf, mit IC/EC und unten bei den vielen kleinen Hinweisen:

Das Online-Ticket gilt nur für den unter „Fahrkarte“ angegebenen Reiseabschnitt. Die Übersicht „Ihre Reiseverbindung“ enthält ggf. Reiseinformationen zu Teilstrecken, für die ein weiteres Ticket erforderlich ist.

Ja sauber, gut dass ich nur im IC kontrolliert wurde!
Am zweiten Tag ging alles eine Stunde früher los, in der kein IC nach FFM fährt. Also musste ich an den RMV-Automaten und löste brav eine Fahrkarte nach Frankfurt (Main) 50 und drückte die „BahnCard“-Taste. Ich habe ja eine, also kann ich diese Reduktionsmöglichkeit nutzen. Dachte ich. Und bezahlte 9,75 Euro. Bei der Heimfahrt am RMV-Automat der U-Bahnstation (Nein, im RMV kann man keine Rückfahrscheine kaufen!) fehlte die „BahnCard“-Taste komplett, und das an allen drei. Ich rätselte vergeblich und kaufte den normalen Fahrschein nach Gießen: 13 Euro. Am Infoschalter in Gießen klärte man mich auf: Die Bahncard gelte nur für die Nutzung von Nahverkehr und S-Bahn. Nicht für die U-Bahn, weswegen am U-Bahnhof auch keine entsprechende Ermäßigung angeboten wird.

Bilanz: Nicht nur, dass man zum Ticketkaufen zwei unterschiedliche Systeme (RMV/DB) hat, nein: es ist auch in beiden Systemen problemlos möglich, gutgläubig Fahrkarten zu erwerben, mit denen man dann schwarz fährt.

Der vorliegende Mann

Meist landen Spam-Mails ja im Spam-Filter, aber ab und zu schaffen es Nachrichten bis in meine Inbox. Und ganz selten sorgen diese für Erheiterung, so heute:

„ (…) Meine Namen ist Anna. Ich bin 29 Jahre alt. Ich bin russischeFrau. Ich will den vorliegenden Mann begegnen. Ich will dievorliegenden ernsten Beziehungen. Ich will nicht die Spiele spielen (…)“

Schade. Ich hätte sehr gerne Spiele mit Anna gespielt. Für Kniffel, Mau-mau und sowas bin ich immer zu haben…

Happy new year…

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen,
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.


Von guten Mächten treu und still umgeben
behütet und getröstet wunderbar, –
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Dietrich Bonhoeffer, 1944 (das ganze Lied hier)

In diesem Sinne: Ein gutes neues Jahr 2009!

Tag der Trainspotter

Ein ziemlich grünes Weihnachtsfest liegt hinter mir. Und wie jedes Jahr stand eine Tour an, um alle zu besuchen. Die gestrige Heimfahrt war wunderschön sonnig und dieser Meinung war nicht nur ich: Insgesamt drei Leute bemerkte ich, die an der Strecke das trocken-nachmittägliche Wetter nutzten, um sich als Trainspotter zu betätigen. Hiermit erkläre ich den 28. Dezember 2008 als Tag der Trainspotter. Mein Zug war auch recht interessant: ein IC mit SBB-Waggons und einer Doppel-Lok gezogen, eine davon eine schicke schwarze Dispo-Lok.

Institut für Privatempirik

Ihr kennt das bestimmt: An manchen Tagen seht ihr keinen einzigen Pudel, an anderen Tagen fünf. Solche Häufungen lassen mich gerne privatempirische Schlüsse ziehen, belegbar durch meine eigenen Beobachtungen.

Als wir damals für das Diplom lernten, kamen einiges pseudowissenschaftliches zusammen und damals entstand auch die Idee für das Institut für Privatempirik. Ich bin sein Gründer und natürlicher geschäftsführender Direktor in einer Person.

Und wenn es was zu beobachten gibt, landet es unter diesem Label:

Hallo Welt…

Seit 1996 gibt es die Domain manuel-heinrich.de, und sie hat schon einiges mit mir durchmachen müssen. Heute habe ich sie in ein Weblog verwandelt. Ausdrücklich testweise, mal sehen, wie mir das gefällt. Und Euch.
Gedanken, Worte und Werke möchte ich auf diese Weise sichtbar und lesbar machen.

Und zunächst: Frohe Weihnachten wünschen, der Welt Frieden. Und allen ein glückliches neues Jahr 2009. Es wird einiges Neues bringen, soviel ist klar.